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Namensgeber

Unsere Schule trägt den Namen des Widerstandkämpfers Herbert Tschäpe. 


Herbert Tschäpe wurde am 15.01.1913 im Berliner Arbeiterbezirk Schöneberg geboren. Sein Vater, Adolf Tschäpe, war ein kampferprobtes Mitglied der SPD. Das führt die Kinder Herta und Herbert in die Kinder- und Jugendverbände der SPD „Roter Falken“ in Schöneberg. Nach Beendigung der Volksschule schicken ihn die Eltern trotz materieller Schwierigkeiten auf die Aufbauschule, wo er die 10. Klasse abschließt. Er beginnt eine Lehre als Zimmermann, die 1929 durch die Weltwirtschaftskrise unterbrochen wird. Er wird arbeitslos. 

 

Als Siebzehnjähriger tritt Herbert Tschäpe in den Kommunistischen Jugendverband ein. Im Dezember 1933 gelingt es den Faschisten, Tschäpe zu verhaften, nachdem er 10 Monate für die illegale Partei gekämpft hatte. Er erhält überraschend nur ein Jahr Gefängnis, da sich der Gerichtsvorsitzende nicht vorstellen konnte, dass ein so junger Genosse eine Parteiorganisation solchen Ausmaßes leiten sollte. Tschäpe arbeitet ab 1935 wieder illegal für die Partei. Er wird zur Arbeit nach Prag geschickt und erhält den Decknamen „Benno“. 1937 erhält er die Erlaubnis nach Spanien gehen zu dürfen. Er wird Soldat im Bataillon „Edgar André“. Später wird er politischer Delegierter eines Zuges im Bataillon „Hans Beimler“. Am 23.09.1938 wird er von der Front abgezogen, aber der Übertritt nach Frankreich wird den Freiwilligen verwehrt. Anfang Juni 1941 wird Tschäpe nach Deutschland deportiert und am 11.08.1941 ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Mit der Erlaubnis der Partei sucht er den Weg in ein Außenlager, der ihm durch den Genossen Fritz Reuter geebnet wird. Im Oktober 1943 trifft er über das Lager Lichterfelde im Außenlager Lichtenrade ein. Er wird unter dem Tarnnamen „Jürgen“ Mitglied der Saefow – Jakob – Bästlein - Organisation. Ab Dezember 1943 arbeitet er als Vorarbeiter von 30 Häftlingen bei der Wiederherstellung bombengeschädigter Zwangsarbeiterunterkünfte im Lager Blankenfelde. 

 

Herbert Tschäpe will aus dem KZ fliehen. Die notwendige Zivilkleidung beschafft unter größten Schwierigkeiten seine Mutter, den Fluchtweg erkundet Lisa Walter, seine Lebensgefährtin. Am 22. April 1944 verlässt er in Zivil das Lager in Blankenfelde und findet eine Unterkunft bei einer alten Arbeiterin. 

 

Herbert Tschäpe wird als Funktionär für die Zivilarbeit des Sektors Nationalkomitee „Freies Deutschland“ eingesetzt und entwirft Flugblätter und Aufrufe. Die einsetzende Verhaftungswelle fällt er als einer der ersten zum Opfer. Tschäpe wird in das berüchtigte Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße gebracht. Nach kurzer Verhandlung wird er wegen „erschwerter Vorbereitung zum Hochverrat“ und „landesverräterischer Feinbegünstigung“ zum Tode verurteilt. Am 27. November 1944, dem Geburtstag seiner Mutter, wird er gegen 12:30 Uhr gehängt. Auf dem Friedhof in Brandenburg erinnert ein Gedenkstein an den aufrechten Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit in seinem Vaterland.


(https://www.gdw-berlin.de/vertiefung/biografien/personenverzeichnis/biografie/view-bio/herbert-tschaepe/)